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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 23.11.2009


Aufruf zur Unterstützung bis 31.12.2009 für Gedenkort auf dem Gelände des ehemaligen Mädchenkonzentrationslagers Uckermark
AVIVA-Redaktion

Seit über zehn Jahren engagiert sich die "Initiative für einen Gedenkort ehemaliges Konzentrationslager Uckermark e.V." in zahlreichen Projekten für das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers...




…für Mädchen und junge Frauen und spätere Vernichtungslager Uckermark.

Nun benötigt der Verein Ihre Unterstützung, um einen Gedenkort Uckermark zu ermöglichen.

Zu den Hintergründen: Direkt südöstlich an die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück angrenzend liegt das ehemalige Jugendkonzentrationslager und spätere Vernichtungslager Uckermark. Dieses bis heute weitgehend unbekannte und wenig erforschte Konzentrationslager war 1942 speziell für Mädchen und junge Frauen errichtet worden. Anfang 1945 wurden die meisten Häftlinge von Uckermark nach Ravensbrück gebracht und das KZ wurde als Vernichtungslager genutzt. Über die gesamte Zeit seines Bestehens war es sowohl strukturell als auch räumlich und finanziell mit dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück eng verbunden.

Im April 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden der beiden KZs. Bis 1993 nutzte das sowjetische Militär, beziehungsweise die GUS-Truppen das Gelände des ehemaligen Frauen-KZ Ravensbrück, das Siemenslager und das Jugendkonzentrationslager Uckermark. Nur ein kleiner Teil des ursprünglichen Geländes wurde 1959 zur Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Das Siemenslager und das Konzentrationslager Uckermark sind bis heute keine öffentlich zugänglichen Gedenkorte.

Anfang 2008 wurde nun in ersten Gesprächen die Umsetzung einer Konversionsmaßnahme auf dem Gelände des ehemaligen KZ Uckermark in Angriff genommen. Die Europäische Union hat Gelder zur Verfügung gestellt, mit denen die Konversion, das heißt ein Rückbau der ehemaligen GUS-Panzerhallen, möglich wird. Die jetzige Besitzerin, die BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) ist bereit, der Konversion zuzustimmen und die notwendigen Mittel als Eigentümerin beizutragen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das Gelände anschließend an eine/n neue BesitzerIn übergeht. Da einerseits die Eigentumsfrage nicht abschließend geklärt, andererseits die Geldervergabe jedoch an Fristen gekoppelt ist, ist die Umsetzung der Konversionsmaßnahme gefährdet.

Nachdem die Schaffung eines würdigen Gedenkortes lange durch die militärische Nachnutzung unmöglich war, könnte das Konversionsvorhaben nun daran scheitern, dass sich keine verantwortliche Einrichtung findet, die das Gelände übernimmt. Das ist ein politischer Skandal!

Aus diesem Grund wendet sich die "Initiative für einen Gedenkort ehemaliges Konzentrationslager Uckermark e.V." an alle politischen Verantwortlichen in Berlin und Brandenburg, um sie dazu zu bewegen, sich für die baldige Umsetzung der Konversionsmaßnahmen zur Schaffung eines würdigen Gedenkortes einzusetzen.

Mit einem Unterstützungsschreiben können Sie dieser Forderung Nachdruck verleihen. Schreiben Sie bis Ende Dezember 2009 einen Brief und fordern Sie, dass die Durchführung der Konversion nicht am mangelnden Willen zur Übernahme politischer Verantwortung scheitert.
Senden Sie Ihr Schreiben an:

Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.
Postfach 141623
10149 Berlin
Tel: 030-34080904
E-Mail: info@maedchen-kz-uckermark.de

Ihr Brief wird an die verantwortlichen Stellen im Brandenburger Landtag weitergeleitet. Eine Kopie Ihrer Nachricht können Sie gerne noch an folgende Personen richten:

Frau Dr. Martina Münch
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Dortustr. 36
14467 Potsdam
E-Mail: kontakt@martina-muench.de
und
Gunter Fritsch
Landtagspräsident, Landtag Brandenburg
Am Havelblick 8
14473 Potsdam
E-Mail: gunter.fritsch@spd-fraktion.brandenburg.de
Oder
Fritsch.G@t-online.de

Weitere Infos zum Arbeitskreis zum ehemaligen Mädchenkonzentrationslager Uckermark finden Sie im Netz unter:

www.maedchen-kz-uckermark.de



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Beitrag vom 23.11.2009

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